MINT Frühjahrsreport 2025

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Der aktuelle MINT-Frühjahrsbericht des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt, dass trotz des konjunkturellen Einbruchs in den letzten Jahren weiterhin eine hoheMINT-Lücke auf dem Arbeitsmarkt besteht. Wenn man den qualifikatorischen Mismatch berücksichtigt, fehlten im April 2025 insgesamt 163.600 Personen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die MINT-Lücke um 30,3 % gesunken. Insgesamt standen bundesweit den 387.100 gemeldeten MINT-Stellen 248.757 Personen gegenüber, die arbeitslos gemeldet sind und gerne einen MINT-Erwerbsberuf nachgehen würden.

Differenziert nach MINT-Bereichen, bestehen die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen (57.800 Personen), in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik (32.400 Personen), in den Bauberufen (26.100 Personen), in den Berufen der Metallverarbeitung (24.200 Personen) und in den IT-Berufen (11.200 Personen).

Bewertung und Handlungsansätze des MINT-Reports:

Fehlender Nachwuchs im MINT-Bereich bleibt eine enorme Herausforderung für die Bewältigung anstehender Herausforderungen. MINT-Kompetenzen sind nicht nur in der Industrie gefragt, sondern auch in Dienstleistung oder Verwaltung. Fortschritte in der Digitalisierung, Infrastruktur oder auch bei Sicherheits-/Verteidigungsfragen erfordern gut qualifizierte MINT-Fachkräfte. Die demografische Entwicklung verschärft die Situation.

Folgende Handlungsansätze sind zentral:

  • Wir müssen alles daran setzen MINT-Bildung von klein an zu stärken, alle vorhandenen Potenziale bestmöglich zu nutzen und Abbrüche in der Bildungskette zu vermeiden.
  • Dafür brauchen wir ein gesellschaftliches Bewusstsein, dass MINT wichtig für Wohlstand, Innovationsfähigkeit und Sicherheit ist.
  • Wir brauchen anwendungsorientierten Unterricht an Schulen, der Spaß an MINT vermittelt.
  • Dazu brauchen wir mehr Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Akteuren (Science Center, Bibliotheken, Mitmach-Museen, Hochschulen) und Arbeitgebern. Der Ganztag bietet hierzu hervorragende Chancen, wenn man Schulen Freiräume lässt und ihnen Ressourcen zur Verfügung stellt.
  • Berufsorientierung muss frühzeitig und flächendeckend bestehenden Fehlvorstellungen gerade auch beim Thema Frauen in MINT entschieden entgegenwirken und die Vielfalt der MINT-Welt vermitteln. Praktika in Unternehmen kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.
  • Wir brauchen auch weiterhin Zuwanderung in MINT- beginnend bei internationalen Studierenden, die schon heute Deutschland als Hochschulstandort schätzen. Es muss uns gelingen, diese jungen Menschen stärker an Deutschland zu binden.

Den Report finden Sie hier.